Mehrsprachig aufwachsen
Wenn Ihr Kind mehrsprachig aufwächst
Ihre Herkunftssprache ist nicht Deutsch ? Und Sie fragen sich, in welcher Sprache Sie mit Ihren Kindern sprechen sollen, welche Sprache(n) ihre Kinder lernen sollen und wie sie ihnen dabei helfen können? )
Ganz grundsätzlich ist ratsam, dass Eltern mit ihren Kindern am besten und überwiegend in ihren Herkunftssprachen (=Muttersprachen, =Familiensprachen) sprechen.
Also in der Sprache, die sie beherrschen und in der sie sich wohl und „zuhause“ fühlen. Das können sogar verschiedene gleichzeitig sein, wenn Vater und Mutter aus unterschiedlichen Ländern oder Regionen stammen und verschiedene Muttersprachen sprechen.
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Jeder in seiner Muttersprache
Jeder Elternteil sollte mit dem Kind in seiner (oder der gemeinsamen) Muttersprache sprechen. Wenn außerhalb der Familie dann noch Deutsch als Umgebungssprache hinzukommt, lernen die Kinder 2 oder 3 Sprachen gleichzeitig oder kurz nacheinander. Das ist für die Kinder in der Regel gar kein Problem! Sie können das „spielend leicht“ lernen. Manchmal dauert der Spracherwerb etwas länger als bei ein-sprachig aufwachsenden Kindern, da ja viel mehr Wörter und „Regeln“ gleichzeitig gelernt werden.
Wenn Kinder ihre Familiensprache(n) als Basis gut lernen und von ihrer Familie dabei gut unterstützt werden (durch gemeinsames Erzählen, Erklären, Fragen, Zuhören, …. wenn sie eben gerne und aufmerksam miteinander sprechen),
dann können die Kinder meist sehr leicht später oder gleichzeitig noch eine weitere Sprache lernen. Zum Beispiel Deutsch in der Kinderkrippe, im Kindergarten, in der Schule, in Vereinen oder mit Kindern und Freunden in der deutschsprachigen Umgebung.
Die gut erlernte Muttersprache ist Basis zur Entwicklung eines Sprachgefühls auch für andere Sprachen
Die Muttersprache(n) umfangreich zu lernen - mit einem vielfältigen Wortschatz und einer sicheren Grammatik – das ist die beste Grundlage dafür, ein gutes Sprachgefühl zu entwickeln, mit dem dann leicht auch die deutsche Sprache (oder jede andere weitere) erlernt werden kann.
Quelle: Elke Weidner- Fachdienst Sprachförderung Stadtjugendamt Erlangen