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Stress und Streit zwischen Eltern in der Corona-Krise

Die Kontaktbeschränkung wegen der Corona-Pandemie dauert nun seit einigen Wochen an. Viele Familien haben inzwischen neue Routinen in dem veränderten Alltag gefunden. Gleichzeitig zeigen Studien, dass die psychischen Belastungen zunehmen.

Die Kinder vermissen Freunde, Großeltern, Schule und Freizeitmöglichkeiten immer mehr. Viele Erwachsene plagt die Unsicherheit, wann eine Rückkehr in ein „normales“ Leben wieder möglich sein wird. Einige Familien leiden auch deutlich unter den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie. Die Anspannung entlädt sich nicht nur in Konflikten mit den Kindern, sondern auch häufig zwischen den Eltern.

Aus diesem Grund finden Sie hier Hinweise, wie Sie aktuell mit Stress und Streit in der Partnerschaft umgehen können:

  • Schaffen Sie in Zeiten der beengten Wohnverhältnisse wegen der Corona-Pandemie Rückzugsmöglichkeiten und Auszeiten für jedes Familienmitglied – diesbezüglich sind klare Absprachen notwendig, wer wann für die Kinderbetreuung zuständig ist.

  • Kommunikationsregeln beachten: Der Sender sollte Ich-Botschaften benutzen, der Zuhörer dafür Sorge tragen, dass er/sie auch wirklich verstanden hat, um was es dem anderen Elternteil ging und bei Unklarheiten nachfragen. Durch diese Verständnisfragen kann das Gespräch entschleunigt werden. Außerdem sollten sich beide Partner bemühen, beim aktuellen Thema zu bleiben und nicht „vom Hölzchen aufs Stöckchen“ zu springen.

  • „Pausenknopf“ einsetzen: Bei unproduktiven Auseinandersetzungen und Eskalationen unterbrechen, aus dem Konflikt aussteigen – sich für eine Fortsetzung des Gespräches verabreden, wenn die Gemüter wieder „heruntergekühlt“ sind.

  • Tragen Sie (heftigen) Streit mit dem anderen Elternteil nicht vor den Kindern aus. Starke Spannungen zwischen den Eltern belasten die Kinder enorm und bringen sie in Loyalitätskonflikte. Falls Ihre Kinder doch den Streit mitbekommen haben, entlasten Sie Ihre Kinder und versichern Sie ihnen, dass sie keine Verantwortung für die Konflikte tragen und dass Sie als Eltern dies zu klären haben.

  • Zeigen Sie Versöhnungsgesten: Gerade in angespannten Situationen ist es wichtig, Signale der Versöhnung auszusenden und wieder Schritte aufeinander zuzugehen, um den Konflikt aus dem Weg zu räumen. Eine funktionierende Partnerschaft zeichnet sich nicht durch Abwesenheit von Diskussionen und Auseinandersetzungen aus, sondern wie konstruktiv und respektvoll mit den unterschiedlichen Sichtweisen umgegangen wird.

  • Akzeptieren Sie Verschiedenheit zwischen der Persönlichkeit und dem Blickwinkel der Partner und begreifen Sie sie möglichst als Bereicherung und gegenseitige Ergänzung. Führen Sie sich immer wieder vor Augen, was Sie an Ihrem Partner schätzen, und bringen Sie dies auch zum Ausdruck.



Falls Sie Konfliktthemen nicht klären können und die familiäre Situation unter steigende Spannung gerät, nehmen Sie professionelle Hilfe in Anspruch, bevor die Partnerschaft „Schiffbruch erleidet“.

Dieser Artikel wurde verfasst von Patrik Kramer und Naemi Mühlstein, Ökumenische Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche im Landkreis Fürstenfeldbruck

Fotoquelle: © Arpad Nagy-Bagoly - Fotolia

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